„Star Wars: Tales of the Empire“: Staffelkritik der neuen Disney-Serie (2024)

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Von: Thorsten Walch

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„Star Wars: Tales of the Empire“: Staffelkritik der neuen Disney-Serie (1)

Die Wege zweier faszinierender Randfiguren aus der „Star Wars“-Saga auf dem Pfad der dunklen Seite der Macht werden in „Star Wars: Tales of the Empire“ auf Disney+ nachgezeichnet: Die von Nightsister Morgan Elsbeth und der ehemaligen Jedi Barriss Offee.

Spoilerwarnung - diese Meldung kann Hinweise auf die Fortführung der Handlung enthalten!

Zwei mächtige weibliche Nebenfiguren aus den Welten von „Star Wars“ und ihre unterschiedlichen Beziehungen zum Imperium. In den drei ersten Folgen der Animationsserie Star Wars: Tales of the Empire geht es um die gnadenlose Morgan Elsbeth. Als der finstere General Grievous (Stimme im Original Matthew Wood) während der Klonkriege mit seinen Truppen den Planeten Dathomir angreift, verliert dabei ein Großteil der machtbegabten Nightsisters ihr Leben. Darunter auch Selena, die Mutter der jungen Morgan Elsbeth (Stimme Diana Lee Inosanto, welche die ältere Morgan in The Mandalorian und Ahsoka als Darstellerin verkörpert).

Die junge Morgan (Stimme Cathy Ang) überlebt und findet Zuflucht beim freundlichen Berg-Clan unter deren Matrone (Stimme Lydia Look). Dieser lehnt Kampf und Gewalt ab und seine Angehörigen wollen sich verstecken, bis die Gefahr vorüber ist. Morgan überzeugt Nali (Stimme Daisy Lightfoot), die Tochter der Matrone und andere junge Clanmitglieder, gemeinsam mit ihr nach den Waffen der Nightsisters zu suchen, um Grievous und seiner Droidenarmee entgegenzutreten. Dabei findet Nali den Tod und Morgan wird von der Matrone ausgestoßen.

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Einige Jahre später ist die erwachsene Morgan (Stimme nun ihre Seriendarstellerin Diana Lee Inosanto) zur Magistratin des ressourcenreichen Planeten Corvus aufgestiegen. Sie versucht, den Imperialen Moff Isdain (Stimme Tom Konkle) davon zu überzeugen, von ihr entworfene neue Raumjäger zu bauen. Isdain ist jedoch lediglich an den Ressourcen auf Corvus interessiert. Da wirbt der geheimnisvolle Kommandant Gilad Pellaeon (Stimme Xander Berkeley) Morgan dazu an, in den Dienst von Großadmiral Thrawn (Stimme Lars Mikkelsen, der ihn auch in „Ahsoka“ darstellt) zu treten, was zur Versklavung von Corvus führt.

„Star Wars: Tales of the Empire“: Staffelkritik der neuen Disney-Serie (2)

Nach dem Ende des Krieges lässt Morgan den Planeten lieber in Schutt und Asche fallen, statt sich den Abgesandten der Neuen Republik unter Nadura (Stimme Shelby Young) zu ergeben. Bevor Nadura durch die Hand von Morgans Leuten stirbt, kann sie noch einen Notruf absetzen.

Die drei Folgen der zweiten Hälfte der Staffel widmen sich hingegen der früheren Jedi-Ritterin Barriss Offee (Stimme Meredith Salenger).

Während der Verbüßung ihrer lebenslangen Haftstrafe für den Verrat am Jedi-Orden kommt es zu dessen Auslöschung. Daraufhin wird die Mirialanerin von Lyn Rakish (Stimme Rya Kihlstedt, die sie auch bei ihrem Live-Action-Auftritt in Obi-Wan Kenobi spielte) für ein besonderes Vorhaben der neuen Machthaber angeworben: Den Inquisitoren.

Nachdem sie ihren Konkurrenten Ahmar (Stimme Zeno Robinson) im Entscheidungskampf getötet hat, stellt ihr der Großinquisitor (Stimme Jason Isaacs) ihren neuen Herren Darth Vader vor (der allerdings stumm bleibt). An der Seite Lyns, der Vierten Schwester, soll sie die letzten überlebenden Jedi in der Galaxis finden und auslöschen.

Doch die schon einmal von der dunklen Seite der Macht verführte Barriss kann und will nicht zur Verfolgung der Ziele des Imperiums beitragen, erst recht nicht, als sie dessen Grausamkeit aus unmittelbarer Nähe miterlebt. Sie tötet Lyn vermeintlich und zieht sich anschließend auf einen entlegenen Eisplaneten zurück, wo sie fortan das Leben einer Heilerin führt. Als eine Familie Jahre später mit einem in der Macht begabten Kleinkind bei ihr auftaucht, ist die überlebende Lyn ihnen ebenfalls dicht auf den Fersen. Während die Familie mit der Hilfe Barriss Offees fliehen kann, kommt es in einer unheimlichen Eishöhle zum Endkampf zwischen den beiden ehemaligen Jedi.

Animierte Abenteuer von der dunklen Seite der Macht

Die erste Staffel der Kurzfilm-Animationsreihe „Star Wars: Tales“ aus dem Jahr 2022 hatte bekanntlich die Jedi zum Thema. In der zweiten Staffel, die bei Disney+ nun pünktlich zum diesjährigen May the 4th veröffentlich wurde, geht es um die Schattenseiten der Saga-Welten.

Auch bei „Geschichten des Imperiums“ wurden wieder sechs zwischen 13 und 16 Minuten lange Folgen herausgebracht. Diese tragen die Titel The Path of Fear („Der Pfad der Angst“), The Path of Anger („Der Pfad der Wut“), The Path of Hate („Der Pfad des Hasses“), Devoted („Hingabe“), Realization („Erkenntnis“) und The Way Out („Ausweg“).

Sie präsentieren sich alles in allem durchaus in ähnlicher Qualität wie die Folgen aus der Vorgängerstaffel von vor zwei Jahren, wenngleich die Animation hier und da ein klein wenig holprig wirkt; bei Szenen etwa, in denen die Charaktere bergauf laufen. Doch fällt dies nur bei genauerem Hinschauen hin und wieder auf und ist gewiss Mäkeln auf hohem Niveau.

Auch diesmal erdachte der bestens bekannte Dave Filoni wieder die erzählten Grundgeschichten, die unterschiedliche Autoren wie Amanda Rose Munoz, Nicolas Anasatassiou und Matt Michnovetz umsetzten und die Nathaniel Villanueva, Steward Lee und Saul Ruiz abwechselnd inszenierten.

Zeitlich angesiedelt sind die Storys der Folgen während der ersten Serienhälfte in der gesamten Handlungszeit des bisherigen filmischen und seriellen „Star Wars“, während man sich in der zweiten Staffel in der Ära vor der Neuen Republik bewegt.

Tragische Figuren

„Star Wars: Tales of the Empire“: Staffelkritik der neuen Disney-Serie (3)

Beide Hauptdarstellerinnen haben ihre schicksalhaften Geschichten, wobei natürlich die in der Serie als erste behandelte Morgan Elsbeth weit eher eine Bösewichterrolle einnimmt als die (wie sich zeigt nur zeitweise) vom rechten Wege abgekommene Barriss Offee. Freilich sind Gesamtgeschichten von rund 45 Minuten (die bei den jeweiligen drei Kurzfolgen zusammenkommen) nicht dazu angetan, Charaktere vollumfänglich zu beleuchten, gar keine Frage. Überhaupt stellen sich die Folgen von „Tales of the Empire“ insgesamt mehr als Appetithäppchen für die Warsler dar.

Doch alles in allem ist der kleine Einblick in die Vor- und Nachgeschichten von Morgan Elsbeth und Barriss Offee ein recht gelungener. Insbesondere Morgan Elsbeth, der wir im Gegensatz zur besser bekannten Barriss Offee erst in „The Mandalorian“ erst wesentlich später begegneten, erhält dadurch eine Vertiefung, die ihr bei ihrem Auftritt dort und auch später bei „Ahsoka“ oftmals gefehlt hat.

Großes kleines Star Wars

Bei alledem heraus kommt jetzt natürlich keine so große Sache wie eine echte neue Animationsserie wie Star Wars: The Bad Batch, die ja erst kürzlich zu Ende gegangen ist, geschweige denn eine neue Live-Action-Serie (die demnächst ja in Form von The Acolyte bevorsteht) heraus.

Aber als nettes kleines Gimmick anlässlich des alljährlichen Feiertages der Warsler dieser Welt (jedenfalls einer davon) kann man „Tales of the Empire“ durchaus wertschätzen. Vergnügliche 90 Minuten dürften zumindest einem Großteil der Fangemeinde garantiert sein (dass man es gerade bei den Fans von „Star Wars“ längst nicht allen davon recht machen kann, hat sich in der jüngeren Vergangenheit ja schon öfter gezeigt).

Uns von den Serienjunkies hat es jedenfalls gefallen und wir verleihen vier von fünf rotglühenden Lichtschwertern.

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